Doing IT right!

Immer! Allen! Alles!

Immer muss man Allen, Alles Recht machen. Auch die IT hat diesen Anspruch. Natürlich hat sie den, wie könnte es auch anders sein? Setzt sie ihn auch um? Nein, sagen Sie? Doch, sage ich, tut sie! Leider aber mit einem riesigen Haken: Sie wird nie fertig damit.

Die Gründe dafür sind so vielfältig, dass es für den Eingeweihten mehr als ein offenes Geheimnis ist. Für Außenstehende allerdings schier unbegreiflich. Aber wir als IT-ler müssen es den  Außenstehenden verständlich machen und ihnen durch eine didaktische Reduktion näherbringen, warum das so ist. Vielleicht mit diesem Beispiel:
Meine Frau und ich besitzen seit 7 1/2 Jahren ein Haus. Selbiges haben wir vor Einzug einer Kernsanierung unterzogen. Da es sich hierbei bereits um die Version Haus 3.0 handelte, mag der geneigte Leser ein gerüttet Maß an Hauserfahrung voraussetzen. Einem Upgrade, bzw. einer kompletten Neuinstallation wurden daher Wasser-/Abwasserleitungen, Elektroinstallationen, zwei Bäder, alle Fußböden und vieles, vieles mehr unterzogen. Nun waren wir in dem Glauben, dass wir außer der üblichen Pflege- und Wartungsarbeiten lange nichts zu tun bekommen.

Schnell aber wurden wir eines Besseren belehrt.

Denn obwohl wir schon beim Hauskauf wussten, wann das Releasedate von Kind 2.0 sein würde und selbstverständlich alle nur erdenklichen Überlegungen bzgl. diese Releases in die Planung der Kernsanierung haben einfließen lassen, stellte uns dieser neue User mit bis dato nie gekannten Forderungen an die Infrastruktur vor eine große Herausforderung!

Aber, aber werden Sie jetzt sagen, so was kann man sich doch denken und warum sind die Erfahrungen von Kind 1.0 dort nicht mit eingeflossen? Warum haben Sie keine Case-Studies aus anderen, ähnlichen Fällen zu Rate gezogen?
Aber all das haben wir ja gemacht. Alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten haben wir ausgeschöpft und analysiert, anschließend synthetisiert und konzeptioniert. Die dadurch entstandene Lösung war die optimale, die wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln abbilden konnten. Aber der maßgebliche Faktor in Form des Users Kind 2.0, stand uns nicht zur Verfügung. Dessen sehr individuelle Ansprüche ließen sich erst just-in-time implementieren. Worauf es dabei ankam, war aber das unserem Gesamtkonzept unterliegende Design und dessen Architektur. Die waren nämlich so beschaffen, dass sie uns die Option ließen diese Änderungen vorzunehmen.

Jetzt haben wir eine hoch flexible Individuallösung. Sie kann mit der Useranzahl variiert werden und sie kann mit den Ansprüchen der User skaliert werden. Zudem ist sie dynamisch erweiterbar und bietet die Möglichkeit Ressourcen hinzuzufügen, ohne das Design grundsätzlich ändern zu müssen. Daher wäre sogar eine Erweiterung auf Enkel X.0 möglich, inkl. Multi-Enkelfähigkeit!

Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil ich Sie dazu anregen möchte über ein standardisiertes Individualdesign nachzudenken.
Nein, nichts von der Stange. Das kann Ihnen passen, ist aber höchst unflexibel.
OSFM – das stand auf den Socken, die ich im letzten USA-Urlaub gekauft habe – One Size Fits Many. Aber eben nicht allen. Wie viele dieser “Best Practice”-Dokumente aus allen Bereichen der IT haben sie schon gelesen, um dann fest zu stellen, dass diese “Best Practice” eben doch nicht auf ihre IT-Infrastruktur anwendbar ist? Kaum ein Bereich unseres täglichen Lebens ist derart heftigen und häufigen Veränderungen unterlegen wie die IT. Umso wichtiger wird es sich mit der eigenen IT so zu positionieren, dass ein Invest zukunftssicher ist, aber gleichzeitig einen hohen Grad an Flexibilität zulässt.
Nun freue ich mich auf Rückmeldungen und Kommentare jeglicher Art. ;-)